Als ich vor sieben Jahren die Entscheidung traf, meinen sicheren Job aufzugeben, fühlte ich mich alles andere als mutig und voller Selbstvertrauen. Ganz im Gegenteil. Damals war ich voller Trauer und Selbstzweifel. Meine Mutter war verstorben und ich wusste nicht, wohin meine berufliche Reise gehen sollte. Nur eines war klar: Ich wollte etwas an meinem Leben ändern. Nicht nur ein bisschen, sondern tiefgehend, transformierend, allumfassend. Ich wollte mich selbst so gut kennenlernen, dass ich sagen kann:
Das bin ich.
Das will ich wirklich.
Dafür bin ich in diesem Leben hier.
Du kannst dich von Selbstzweifeln freischreiben.
Damals startete ich nach meiner Kündigung in eine unbestimmte Zukunftund es sollte eine ganze Weile dauern, bis ich überhaupt wusste, dass ich Autorin sein und mich selbstständig machen möchte. Bis ich schließlich mein erstes Buch veröffentlichte, gönnte ich mir ein paar Monate Pause und hielt mich anschließend mit verschiedenen Gelegenheitsjobs über Wasser. Schon am zweiten Tag meiner Auszeit begann ich wieder damit, Tagebuch zu schreiben. Etwas, das ich seit meiner Jugend nicht mehr getan hatte. Dabei ahnte ich nicht, dass Stift und Papier bis heute meine wichtigsten Lebensbegleiter sein würden. Intuitiv hatte ich eines der besten Mittel für Selbstkenntnis gewählt. Denn nur, wenn wir uns selbst gut kennen, können wir auch wissen, was wir wirklich vom Leben möchten, welche Talente und Fähigkeiten wir haben. Über welche Stärken, Schwächen und Potenziale wir verfügen. Das Wohlgefühl, das wir dadurch erfahren, wirkt sich automatisch auf unser Umfeld aus, bereichert unsere Beziehungen und unsere Arbeit.
Versuch es! Tu es! Trau dich! Was hast du schon zuverlieren?
Als Autorin und Kursleiterin für Journal to the Self® Workshops darf ich heute meine Erfahrungen weitergeben und anderen Menschen zeigen, wie sie das Schreiben als heilsames und kraftvolles Mittel zur Selbsthilfe einsetzen und ihr Leben positiv verändern können. Ohne das Tagebuchschreiben, wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Das Schreiben hat mir nicht nur dabei geholfen, meine Trauer zu verarbeiten, es hat mich zu meiner Berufung geführt und mir den Mut geschenkt, daran zu glauben, dass ich meinen Traum vom Schreiben leben kann. Heute weiß ich: Du kannst dich von Selbstzweifeln freischreiben. Du kannst dich mutiger schreiben. Du kannst dein Selbstvertrauen stärken – mit Stift undPapier.
Es ist, als wollten sich deine Wünsche vom Papier lösen und über die Grenzen deines Tagebuchs hinaustreten - hinein in dein Leben.
Seit vielen Jahren erforschen Wissenschaftler*innen die Verbindung zwischen unserem Bewusstsein und Heilung. Studien beweisen, dass das Schreiben positive Effekte auf Körper, Geist und Seele hat. Sich auf dem Papier auszudrücken, Traurigkeit, Wut, Frust und Schmerz an dein Tagebuch zu übergeben, ist ein mächtiges Werkzeug, das Heilung bringt und Raum für deine Sehnsüchte und Träume schafft. Deine Energieverändert sich. Dein Körper verändert sich. Dein Leben verändert sich.
Wenn du über das schreibst, was dich wirklich bewegt, wenn du auf dem Papier träumst und deine Wünsche durch Tinte in die Realität holst, dann ist das, als würdest du sagen:
Ja, ich bin mutig genug.
Ja, ich kann damit umgehen - was auch immer mir im Leben begegnet.
Es ist viel leichter, über diese Dinge zu schreiben, als sie jemandem zu erzählen. Denn die Worte sind beim Schreiben nur für dich bestimmt.Niemand hört zu, niemand verurteilt dich, rügt dich, lacht über deine Gedanken oder deine großen und kleinen Ziele. Das Schreiben zeigt dir, dass du schöpferisch bist. Dass du jederzeit dazu in der Lage bist, aus demNichts etwas zu erschaffen. Deine Sehnsüchte finden einen Ort, an dem sie sein dürfen. Sie finden Halt auf dem Papier. Irgendwann strecken sie die Hand nach dir aus, zuerst sanft, zaghaft, bis sie dich am Ärmel packen und an dir rütteln:
Versuches! Tu es! Trau dich! Was hast du schon zu verlieren? Oder willst du, dass wir in Vergessenheit geraten - ungelebt und unversucht, zwischen verblichenenSeiten, die du eines Tages wehmütig zur Hand nimmst, im Herzen ein„Hätte-ich-doch-bloß-warum-hab-ich-nicht“.
Irgendwann fragst du dich: Warum sollte ich nicht auch im echten Leben schaffen, was ich mich auf dem Papier traue? Kann es sein, dass ich gar nicht so schlecht, schwach, mutlos bin, wie ich immer dachte? Ist es vielleicht doch möglich?
Es ist, als wollten sich deine Ideen und Wünsche vom Papier lösen und über die Grenzen deines Tagebuchs hinaustreten - hinein in dein Leben. Als wollten sie mehr sein als nur Träume aus Worten. Träume zum Anfassen.
Das ist der Moment, in dem sich die Kraft deines Schreibens vollkommen entfaltet, das ist der Zeitpunkt, ab dem sich eine bestimmte Energie entfaltet, deine Worte den Wendepunkt erreichen und du anfängst zu handeln. Das ist der Moment, in dem der Mut aus den Seiten in dein Leben schwappt und du mit jedem Satz, den du schreibst, selbstbewusster wirst.
Auf dem Papier kannst du ohne Konsequenzen üben, fantasieren, träumen, wünschen. Du kannst auf dein Bauchgefühl hören und deineIntuition stärken. Du darfst dich selbst loben, Erfolge notieren undDankbarkeit ausdrücken, für das, was bereits Gutes in deinem Leben existiert. Die positive Energie deiner Worte überträgt sich vomSchreibprozess auf deinen Alltag.
Mache dir dieses Geschenk.
Öffne die Tür zu dir selbst, indem du dein Tagebuch öffnest.
Schlage die erste Seite auf und schreibe.
Zu Beginn reicht ein einziger Satz. Vervollständige ihn:
Ich bin mutig, weil…